RAL Gütegemeinschaft
Vertikalbegrünungen
Pflege und Bewässerung von Vertikalbegrünungen im Winter- Was ist zu beachten?
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, Dach- und Fassaden-Pflanzen bräuchten im Winter keine Bewässerung, ist das Gegenteil der Fall. Die meisten, im Winter abgestorbenen Pflanzen sind eben nicht „erfroren“ sondern „verdurstet“. Fachsprachlich wird das „Frosttrocknis“ genannt und beschreibt den Zustand des Wassermangels, der vor allem im Wurzelbereich zu irreparablen Schäden führt.
Um das zu verhindern, müssen Bewässerungsanlagen so geplant werden, dass sie ganzjährig nach Bedarf im Betrieb sind. Sinkt die Außentemperatur unter 5 °C, schaltet die Steuerung die Wasserzufuhr ab und den Kompressor zum Ausblasen der Rohrleitungen automatisch ein. Nach dem Ausblasen sind alle Leitungen frostgesichert. Steigen die Temperaturen, schaltet die Steuerung die Wasserzufuhr automatisch wieder ein.
Eine weitere wichtige Arbeit in der ausklingenden Winterzeit ist das fachgerechte Schneiden der Pflanzen. An den Hainbuchen-Hecken des Kö-Bogen II findet alle drei Jahre der sogenannte „Holzschnitt“ statt. Neben dem zwei Mal jährlichen „Laubschnitt“ wird so die Kontur der Hecken und das ausgewogene Verhältnis von Pflanzen- zum Substratkörper gewährleistet.
Die hier genannten Aufgaben beschreiben einen wichtigen Teil der fachgerechten Pflege- und Wartungsarbeiten und werden über das Monitoring dokumentiert. Zu jeder Dach- und Fassadenbegrünung ist ein fundiertes Pflege- und Wartungskonzept zu definieren und dessen Umsetzung zu überwachen. Nur eine fachgerecht gepflegte Begrünung (übrigens nicht nur im Bereich der Fassadenbegrünung) stellt eine gute Entwicklung und ein gesundes Wachstum sicher.